Mittwoch, 12. November 2014

Mauerfall und Plätzchen

Hallo ihr Lieben,
im Moment laufen ja ständig Sendungen zum 25. Jahrestag des Mauerfalls.

So hab ich ihn erlebt:

Hier im Harz verlief ja auch die Grenze und als damals abends in der Tagesschau die Nachricht kam, dass sie aufgemacht wurde, haben mein Bruder und ich uns spontan auf den Weg dorthin gemacht. Das mussten wir live sehen!

Auf diese Idee waren natürlich noch jede Menge andere Leute gekommen und so standen wir bereits in Bad Harzburg im Stau.
Ganz langsam ging es weiter Richtung Eckertal zum Grenzübergang.
Das Wetter war ähnlich wie heute, nur noch kälter.

Irgendwann kam man mit dem Auto nicht mehr weiter, aber man hatte einen provisorischen Shuttlebus eingesetzt. So stellten wir das Auto kurzerhand am Waldrand ab und stiegen in einen supervollen Bus.
Und wen treffen wir da?
Unsere Schwester und ihren Mann.
Zusammen sind wir dann in Eckertal zum ersten Mal über die Grenze nach Stapelburg gegangen. Überall waren Menschen und alle freuten sich!

Zuerst musste man über eine Behelfsbrücke, die alte war ja damals abgerissen worden.
Das THW leuchtete alles aus und war bereits dabei, eine stabilere Brücke zu errichten.

In Stapelburg war alles natürlich DDR pur. Man kam sich vor wie in einer Filmkulisse.
Irgendwie sind wir zum örtlichen Kulturhaus gelangt und dort stieg eine spontane Fete mit Hits aus den 80 ern, Club Cola und Hasseröder Bier. Es war irre! Irgendwo habe ich noch Fotos davon. Wenn ich sie finde, zeige ich sie euch mal.

In den frühen Morgenstunden haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht. Mir graute es davor, noch so weit bei der Kälte und Dunkelheit bis zum Auto zu wandern, aber welch Glück: der Shuttlebus war noch im Einsatz und sammelte uns auf.

Mitten in der Pampa konnten wir bei unserem Auto wieder aussteigen und heimfahren.

Und heute? Unsere Kinder besuchen eine Schule in Sachsen-Anhalt und haben Freundinnen in Wernigerode, Quedlinburg usw..Alles so normal, man kann sich fast nicht mehr vorstellen, dass man die Orte hinter dem Grenzzaun nicht einmal namentlich kannte.

So, nun aber genug der Geschichtsduselei....

Ständig sehe ich bei euch so leckere Keksrezepte, da will ich auch noch schnell eines aus meinem Lieblings Dr. Oetker Rezeptheft posten.

Ja was soll ich sagen, es ist so alt wie ich.

Ich backe auch nur ein Rezept aus dem Heft, aber dieses jedes Jahr und immer mehrmals.

Apfelsinen-Schokoladenplätzchen

Und so gehts:

200 g Mehl
60 g Speisestärke
1 gestrichener TL Backpulver
100 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
abgeriebene Schale einer Bio Orange (oder das aus der Tüte, echt schmeckt aber besser)
1 Ei
125 g Butter
100 g Schokolade zartbitter (ich nehme immer die Schokotropfen, sieht ordentlicher aus)

Mehl, Stärke und Backpulver mischen und sieben. In die Mitte eine Vertiefung drücken, Zucker, Vanillezucker, Apfelsinenschale und Ei hineingeben un dmit einem Teil des Mehls zu einem dicken Brei verarbeiten. Darauf das in Stücke geschnittene kalte Fett und die in Stücke gehackte Schokolade geben.
Mit Mehl bedecken und von der Mitte aus alle Zutaten schnell zu einem glatten Teig verkneten.
Daraus etwa 3 cm dicke Rollen formen und kalt stellen bis der Teig hart geworden ist.
Die Teigrollen mit einem scharfen Messer dann in knapp 1/2 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen.
Bei 175-200 g etwa 10 Minuten backen.

Und ab damit in meine Lieblingskeksdose (sie ist nicht die schönste, aber die lustigste) aber seht selbst:

Deckel drauf



Ein Relikt von meinem Schüleraustausch 1986 :)

Mit ein paar Bildern vom Kranichflug des letzten Wochenendes verabschiede ich mich für heute (muss jetzt gleich zum Elternabend - seufz)

Bis bald

Bettina